Doppelte Staatsbürgerschaft in Deutschland: Alle Info
von Catherine Carey | 12. Juli 2023- 1. Was ist die doppelte Staatsbürgerschaft?
- 2. Was sind die Voraussetzungen für die doppelte Staatsbürgerschaft?
- 3. In welchen Ausnahmefällen ist es möglich, mehrere Staatsangehörigkeiten zu behalten?
- 4. Was besagt das neue Gesetz 2023 zur doppelten Staatsbürgerschaft?
- 5. Welche Vorteile bringt die doppelte Staatsbürgerschaft mit sich?
- 6. Welche Nachteile hat die doppelte Staatsbürgerschaft?
- 7. Doppelte Staatsbürgerschaft Deutschland: Welche Länder erlauben sie?
Die doppelte Staatsbürgerschaft Deutschland bezieht sich auf den Zustand, in dem eine Person gleichzeitig die Staatsbürgerschaft Deutschlands und eines anderen Landes besitzt. Haben Sie die Deutsche Staatsbürgerschaft und möchten Sie eine andere Staatsbürgerschaft haben? Haben Sie Zweifel bezüglich Ihrer Rechte und Pflichten bei Besitz von zwei Staatsbürgerschaften?
Was ist die doppelte Staatsbürgerschaft?
Die Doppelstaatsbürgerschaft liegt vor, wenn ein Staatsangehöriger zwei oder mehr Staatsangehörigkeiten unterschiedlicher Länder besitzt. Solche Personen werden auch als Doppelstaater bezeichnet.
Über viele Jahre hinweg hatte Deutschland eine strikte Politik gegen die doppelte Staatsbürgerschaft Deutschland. Es besteht das Prinzip, dass Mehrstaatigkeit vermieden werden soll. Dies bedeutet, dass ein Bewerber vor der Einbürgerung in Deutschland grundsätzlich seine bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben muss. Ein Deutscher, der eine fremde Staatsangehörigkeit auf Antrag erwirbt, muss seine deutsche Staatsangehörigkeit verlieren.
Was sind die Voraussetzungen für die doppelte Staatsbürgerschaft?
Wenn Sie eine der folgenden Voraussetzungen erfüllen können Sie die doppelte Staatsbürgerschaft und einen Doppelpass haben:
- Ein deutscher und ein ausländischer Elternteil haben. Zuletzt, Sie müssen erinnern, dass die Deutsche Eltern, die nach dem 31.12.1999 im Ausland geboren wurden, geben die deutsche Staatsangehörigkeit nicht mehr automatisch an ihre Kinder weiter, wenn diese auch im Ausland geboren werden. Nur wenn diese Eltern innerhalb eines Jahres nach der Geburt des Kindes beim zuständigen Standesamt in Deutschland oder bei der zuständigen deutschen Auslandsvertretung einen Antrag auf Beurkundung der Geburt des Kindes stellen, erwirbt das Kind rückwirkend zum Zeitpunkt seiner Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit.
- Ausländische Eltern und ein in Deutschland geborenes Kind. Mindestens ein Elternteil muss seit acht Jahren in Deutschland leben und eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung haben. Es besteht die Optionspflicht, sodass das Kind zwischen dem 18. und dem 23. Lebensjahr muss der Betroffene erklären, ob er die deutsche oder die ausländische Staatsangehörigkeit behalten möchte. Allerdings, gibt es einige Ausnahmen und Kinder können die Mehrstaatigkeit behalten:
- Die zweite Staatsangehörigkeit ist die eines anderen EU-Landes oder der Schweiz.
- Das Kind hat vor seinem 21. Geburtstag acht Jahre in Deutschland gelebt.
- Es hat vor seinem 21. Geburtstag sechs Jahre eine Schule in Deutschland besucht.
- Es besitzt einen Schulabschluss oder eine Berufsausbildung, die es in Deutschland erworben hat.
- Einbürgerung eines Ausländers in Deutschland. Eine Voraussetzung ist, dass die Staatsangehöriger mindestens acht Jahren in Deutschland leben und einen Einbürgerungstest bestehen.
In welchen Ausnahmefällen ist es möglich, mehrere Staatsangehörigkeiten zu behalten?
- Deutsche Staatsbürger, die die Staatsbürgerschaft eines anderen Landes der Europäischen Union, der Schweiz oder Liechtensteins erwerben, müssen nicht ihre deutsche Staatsbürgerschaft aufgeben.
- Ihre alte Staatsangehörigkeit dürfen Sie bei der Einbürgerung behalten, auch wenn Sie als Asylberechtigte/-r oder anerkannter Flüchtling nach der Genfer Flüchtlingskonvention im Besitz eines Reiseausweises für Flüchtlinge nach Artikel 28 der Genfer Flüchtlingskonvention sind oder Ihnen in Ihrem Herkunftsland Verfolgung droht.
- Die deutschen Behörden akzeptieren auch die Mehrstaatigkeit, wenn Staaten unzumutbare Bedingungen für eine Entlassung aus der bisherigen Staatsangehörigkeit, wie beispielsweise eine übermäßige Gebühr für die Entlassung.
- Ein deutscher Staatsangehöriger, der eine fremde Staatsangehörigkeit auf Antrag erwirbt, verliert seine deutsche Staatsangehörigkeit nicht, wenn er zuvor eine Genehmigung zur Beibehaltung der deutschen Staatsangehörigkeit erhalten hat.
Was besagt das neue Gesetz 2023 zur doppelten Staatsbürgerschaft?
In 2023 gibt es eine Reform des Staatsangehörigkeitsrechts verständigt. Der Gesetzentwurf von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) soll Einbürgerungen auch für Nicht-EU-Bürger deutlich vereinfachen, auch doppelte Staatsbürgerschaften werden dadurch erleichtert.
Es wird erwartet, dass wer legal in Deutschland lebt, soll in Zukunft schon nach fünf Jahren statt wie heute, nach acht Jahren einen deutschen Pass beantragen können.
Eine weitere Maßnahme wird sein, dass geborene Kinder mit ausländischen Eltern automatisch Deutsche werden, wenn ein Elternteil bereits seit fünf Jahren seinen rechtmäßigen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hat.
Welche Vorteile bringt die doppelte Staatsbürgerschaft mit sich?
Allerdings hat die doppelte Staatsbürgerschaft sowohl Vor- als auch Nachteile. Die meisten Vorteile sind:
- Erben Sie im Ausland und haben zum deutschen Pass noch den Ausweis des anderen Landes, kann der deutsche Staat nicht so einfach Ihr Erbe besteuern.
- Als Inhaber einer doppelten Staatsbürgerschaft können Sie zwischen den beiden Ländern reisen, ohne ein Visum zu benötigen.
- Sie haben das Recht, in beiden Ländern politisch aktiv zu sein und an Wahlen teilzunehmen.
- Mit einer doppelten Staatsbürgerschaft haben Sie Zugang zu den Sozialleistungen und dem Gesundheitssystem beider Länder. Sie können von den Vorteilen beider Länder profitieren, einschließlich staatlicher Unterstützung, Rentenleistungen und medizinischer Versorgung.
- Als Inhaber einer doppelten Staatsbürgerschaft können Sie Bildungsangebote und Arbeitsmöglichkeiten in beiden Ländern nutzen. Sie haben möglicherweise Zugang zu günstigeren Studiengebühren und Stipendien in einem der Länder und Sie haben das Recht, in beiden Ländern zu arbeiten, ohne eine Arbeitserlaubnis beantragen zu müssen.
Welche Nachteile hat die doppelte Staatsbürgerschaft?
Die meisten Nachteile der doppelten Staatsbürgerschaft sind:
- Herrscht in dem Land Ihrer zweiten Staatsbürgerschaft Wehrpflicht, können Sie dort auch einberufen werden, seit diese in Deutschland abgeschafft wurde.
- Sie müssen möglicherweise regelmäßig Dokumente aktualisieren, wie z.B. Reisepässe oder Personalausweise, und sich an die Gesetze und Vorschriften beider Länder halten. Dies kann mit einem gewissen Verwaltungsaufwand verbunden sein.
- Es kann Situationen geben, in denen die Gesetze und Vorschriften der beiden Länder unterschiedlich sind oder sogar in Konflikt miteinander stehen. Dies kann zu Verwirrung oder Unsicherheit führen, insbesondere in Bezug auf Rechte und Pflichten, wie z.B. Steuern, Erbschaften oder Familiensituationen.
Doppelte Staatsbürgerschaft Deutschland: Welche Länder erlauben sie?
Dies sind die Länder, mit denen es relativ einfach ist, die doppelte Staatsbürgerschaft in Kombination mit der deutschen zu erhalten:
- Afghanistan
- Algerien
- Eritrea
- EU-Ländern
- Iran
- Kuba
- Libanon
- Marokko
- Schweiz
- Syrien
- Tunesien
Diese sind einfach, weil es während des Einbürgerungsprozesses nicht erforderlich ist, die frühere Staatsangehörigkeit aufzugeben.